Freie Sicht dank Infrarot

03. Feb. 2025

Infrarotpanorama «Rigi» von 1945. Kartensammlung swisstopo, F-191

Die Schweizer Armee richtete während des Zweiten Weltkriegs ein Ultrakurzwellennetz zwecks militärischer Kommunikation ein. Dazu waren detaillierte Kenntnisse der Topografie nötig. Mittels Infrarotfotografie konnten diese gewonnen werden.

Lukas Gerber

Lukas Gerber

Leiter Geschichte und Archive

Bereits 1938 hatte die Landestopografie für die Armee Versuche mit Infrarotfotografie durchgeführt. Dabei prüfte sie die Technologie und stellte Einsatzrichtlinien für die Beobachtungstruppen auf. Wegen der Erfahrung in der Auswertung von Luftbildern und terrestrischen Messbildern galt die Landestopografie innerhalb der Militärdirektion als Expertenstelle für Fotografie. Der Abschlussbericht von 1939 sah durchaus Vorzüge der Infrarotfotografie:

Die Infrarotfotografie erlaubt durch den Dunst und vor allem über grosse Distanzen Resultate, die mit anderen [Foto-]Platten nicht erreicht werden können.

Kartografen des Armeestabs versahen die Panoramafotografien mit den Gipfelnamen und ihren Höhen. In einem zweiten Schritt wurden die Fotografien zugeschnitten, mit den Schriftzügen zusammengeklebt und anschliessend konnten davon Abzüge gemacht werden.

Wegen Aktivdienstunterbruch und schlechten Wetterbedingungen zogen sich die Arbeiten über mehrere Jahre hin.

Fritz Kobold, Bericht vom 22. Februar 1946

Das Erstellen vollständiger Rundsichten durch Photographie stellt ausserordentliche Ansprüche an das Wetter. Denn es verlangt vollständige Nebelfreiheit, klare Sicht und gute Beleuchtung.

Historisches Bildmaterial zur Infrarotfotografie ist auf Wikimedia Commons in hoher Auflösung frei verfügbar: Klicken Sie hier

0 Kommentare

Neuer Kommentar hinzufügen

Kopiere den Link oder klicke auf eines der Icons