Die Dokumentensammlung von swisstopo beherbergte zwischenzeitlich ganze Schubladenstöcke voll mit Gravurringen und -schlitten samt dazugehörenden Sticheln, Zieh- und Reissfedern, Pinseln, Tusche- und Farbnäpfen, Linealen aller Art und Form, feinen Schraubenziehern und Inbusschlüsseln, Lupen und einiges mehr.
Das alles diente zur Kartenherstellung, resp. der Herstellung von Druckvorlagen auf Kupferplatten, Lithografiesteinen, Glasplatten oder Folien. Mit jedem Technologiewechsel änderten auch die Arbeitsinstrumente, so dass schlussendlich ein veritables Werkzeuglager entstanden ist.
Die Werkzeuge kosteten damals viel Geld; der Materialverwalter gab sie deshalb nur gegen Unterschrift ab. In Listen hielt er genau fest, welche Mitarbeitenden welche Arbeitsinstrumente erhalten hatten. Sie waren dann dafür verantwortlich, ihr Werkzeug sauber und funktionstüchtig zu halten und, im Falle von Gravurwerkzeug, auch zu schleifen. Letzteres war alles andere als trivial, da sich kleinste Winkeländerungen schwerwiegend auf Handhabung und Linienschärfe auswirkten.
Diese alten Werkzeuge stehen nunmehr seit Jahrzehnten nicht mehr in Gebrauch. Aktive Mitarbeitende, welche sie noch selber verwendet haben, gibt es nur noch wenige. Ihr Wissen wird in Oralhistory-Interviews festgehalten. Trotzdem bleibt es manchmal schwierig, den damaligen Verwendungszweck zu eruieren oder zu erkennen, wie beispielsweise die Schleifanlage für Gravurstichel funktionierte. Dank ausführlichen Lehrlingsdokumentationen und alten Firmenprospekten ist es aber glücklicherweise in den allermeisten Fällen gelungen. Heute bilden diese alten Werkzeuge einen Teil der Instrumentensammlung von swisstopo und sind dort dokumentiert.