swisstopo und das Papier (Datenträger 2)

17. Mai. 2022

Papierprüfung: Schopper-Gerät zur Prüfung der Falzzahl

Papier ist enorm vielfältig. Ob aus Zellstoff oder Holzschliff, kurz- oder langfaserig, mit oder ohne Füllstoffe, sauer oder neutral geleimt, gestrichen, kaschiert, beschichtet oder imprägniert: Für jeden Zweck gibt es spezielle Papiere. Nachfolgend einige der bei swisstopo gebrauchten Arten.

Papierarten und -qualität haben sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Für die Kartenherstellung ist die lange Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit des Papiers besonders wichtig. Darum werden seit je immer wieder Proben untersucht. Um die Falzzahl (Anzahl mögliches Auf- und Zufalten bis zum Bruch) zu ermitteln, hatte die Landestopografie früher ein eigenes Gerät. Während der Kriegsjahre wurde dem Papier Holzschliff zugesetzt. Dieser ligninhaltige Stoff führte zu starker Verbräunung und Versprödung des Papiers, weshalb die Karten dieser Jahre sofort auffallen.

Für Abzüge von den Kupferplatten brauchte es ein besonders saugfähiges, stabiles, aber eher weiches Papier. Dieses liess sich durch den hohen Druck der Presse in die feinen Linien drücken und ergab so ein besonders plastisches Bild. Meist wurden hand-, später maschinengeschöpfte, ungeleimte Hadernpapiere verwendet.

Für Abzüge von den Lithografiesteinen benötigte man ein viel dünneres, glattes und wenig saugfähiges Papier. Darum verwendete man kurzfaserige, gestrichene Papiere. Zum Schutz der säureempfindlichen Lithografiesteine musste das Papier zudem möglichst neutral geleimt sein.

Für die Landeskarten wurde die Robustheit des Papiers zum bedeutendsten Kriterium. Bereits in den 1960er Jahren unternahm die Landestopografie Versuche mit «Papier» aus Kunststoff (Syntosil). Die heutige Falz- und Nassfestigkeit der Wander- und Schneesportkarten beruht auf einem stabilen Papier mit einem Kunststoffkern. Die grosse Mehrheit der übrigen Karten wird auf einem speziell für swisstopo hergestellten, säurefreien Landeskartenpapier gedruckt.

Transparentpapiere aller Arten kamen bei swisstopo hauptsächlich als Arbeitspapiere zum Einsatz. Sie dienten als Pauspapier, für Nachführungen oder auch als Hüllen für Fotos (Pergamin). Sie bestehen aus sehr kurz gemahlenen Fasern und sind häufig chemisch behandelt. Ihr grosser Nachteil ist die Sprödigkeit; d.h. nach wenigen Faltungen bricht das Papier.

Das in der Fotografie verwendete Barytpapier ist konservatorisch sehr stabil. Seine weisse Farbe und die glatte Struktur ermöglichen schöne Kontraste mit tiefen Schwarztönen.

Für alle Papierarten gilt: Wichtig ist ein stabiles Klima um 45 % rel. Luftfeuchtigkeit und 18 °C mit möglichst geringen Schwankungen.

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