Teure Hightech: die Instrumente
Geschichte der Dufourkarte
Der Theodolit Borda Kreis 10 Zoll in der Sammlung swisstopo, wegen seiner Geschichte auch «le Buchwalder» genannnt, stammt aus dem Nachlass des für die Landestopografie tätigen Ingenieurs Antoine Joseph Buchwalder (1792–1883) aus Delémont. Laut Nachlass wurde der Theodolit 1827–1834 bei der Triangulation der Ostschweiz für die Dufourkarte eingesetzt und überstand damit möglicherweise sogar den Blitzeinschlag am Säntis.
Besonders teuer waren die Instrumente für die Vermessungsarbeiten. Sie kosteten rund den Jahreslohn eines Ingenieurs. Die meisten Instrumente, wie auch das Winkelmessinstrument (Theodolit) im Bild, wurden in Deutschland gefertigt. In der Schweiz war die Aarauer Firma Kern führend.
Im Wesentlichen bestand ein Theodolit aus Fernrohr, horizontalem und vertikalem Winkelmass, Libellen (Wasserwaagen) und einem Stativ. Um bei starker Sonneneinstrahlung einen Zielpunkt genau anvisieren zu können, verfügten diese Instrumente zudem über einen Blendschutz. Beim Bewegen des Zielfernrohrs veränderte sich die Anzeige der vertikalen und horizontalen Winkel automatisch mit, was das zügige Ausmessen von Winkeln ermöglichte.
Die Einsatzorte von Theodoliten waren oft abenteuerlich und schwer zu erreichen. Holzkisten dienten als Schutz während des Transportes. Am Zielort angekommen – oft handelte es sich dabei um Berggipfel – musste der Theodolit zuerst mit Hilfe der eingebauten Wasserwaage horizontiert werden. Danach zielte der Ingenieur mit dem Fernrohr zwei weit entfernte Triangulationspunkte an. Zusammen mit seinem eigenen Standort entstand so ein unsichtbares Dreieck. Anhand der vertikalen und horizontalen Winkelmasse des Theodolits bestimmte er, in welchem Verhältnis die angezielten Punkte zum eigenen Standort standen. Die Winkel, die sich aus diesen Messungen ergaben, notierten sich die Geodäten in ihren Feldbüchern. Um Fehler möglichst auszuschliessen, musste der Vorgang mehrere Male wiederholt und der Mittelwert der Resultate berechnet werden.