Kupferplatten – Datenträger des 19. Jahrhunderts
Geschichte der Dufourkarte
Die Kupferplatte war das bleibende Resultat des gesamten Kartierungsprozesses. Mit ihr liessen sich nicht nur die Karten auf Papier in fast beliebiger Auflage herstellen. Auch als Datenträger hatte sie eine hohe Bedeutung: Anders als die schnell vergänglichen Papierkarten waren Kupferplatten langfristig haltbare Speicher für das Wissen über die Schweizer Topografie, das Geodäten und Topografen über Jahrzehnte gesammelt hatten.
Die Produktion der Kupferplatten war äusserst anspruchsvoll. Das zeigte sich bereits in den zahlreichen Werkzeugen, die zum Einsatz kamen. Verschiedene Stichel, Schneidnadeln und Punzen ermöglichten dem Kupferstecher eine ausdrucksstarke Wiedergabe der Topografie. Bewegte Linien sowie die Schriften wurden freihändig gestochen. Für die Schraffen gab es speziell geschliffene Schneidnadeln. Für kleine Zahlen verwendete man Punzen, die mit einem Hämmerchen in die Kupferplatte eingedrückt wurden.
Besonders trickreich waren Korrekturen, denn einmal ausgehobene Linien oder Schriften konnten nicht einfach mit Kupfer aufgefüllt werden. Daher musste der Kupferstecher die Platte auf einem kleinen Amboss platzieren und von der Rückseite her hämmern. Auf der Vorderseite entstand dadurch ein Wulst, der mit Polierstahl flach poliert wurde. Anschliessend konnte man an dieser Stelle wieder gravieren.