Basismessung Sion: Die Initiative einzelner
Geschichte der Dufourkarte
In die Dufourkarte flossen nicht nur Messdaten eidgenössischen oder kantonalen Ursprungs ein. Auch Einzelpersonen und private Organisationen wie die Schweizerische Naturforschende Gesellschaft trugen zu den Bemühungen um genaues Raumwissen bei. Dieses Phänomen der Bürgerwissenschaft (citizen science) war in der Schweiz des 19. Jahrhunderts stark ausgeprägt.
Ein eindrückliches Zeugnis des Beitrags von Einzelpersonen zu wissenschaftlichen Fragestellungen ist die Messung einer Basis durch den Sittener Domherr Josef Anton Berchtold (1780–1859). Bereits 1826 begann er mit der Vorbereitung der trigonometrischen Vermessung des Wallis. 1831 mass er im Champsec östlich von Sitten eine Basislinie von 2095,82 Metern aus. Diese bildete die Grundlage für die Vermessung des gesamten Wallis, welche er 1844 zusammen mit seinem Neffen Josef Anton Müller abschliessen konnte. 7500 gemessene Winkel sowie die Basislinie im Champsec dienten Berchtold und Müller, um 850 trigonometrische Punkte im Wallis zu bestimmen.
Berchtolds Arbeit war von guter Qualität und wurde anschliessend in die gesamteidgenössische «Triangulation primordiale» aufgenommen.