Karten und Krieg

Topographischer Atlas der Schweiz (Siegfriedkarte), Blatt 483 «St. Maurice» (1934, 1:50 000). Die Gebirgsblätter der Siegfriedkarte waren von grosser Bedeutung, weil sie einen tiefen Einblick in die strategisch wichtige Schweizer Bergwelt und ihre Passübergänge boten. Sie waren für jedermann erwerbbar, bis im Oktober 1939 der Verkauf amtlicher topografischer Karten aus Geheimhaltungsgründen verboten wurde. Diese Regelung wurde erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgehoben.

Wirkungskarte zur Gotthardfestung, ohne Datum (1:20 000). Wirkungskarten erstellte das Schiesskartenbüro der Armee, um anzuzeigen, welche Gebiete die in den Festungen untergebrachten Geschütze beschiessen konnten. Wie die Karte der nördlichen Gotthardregion zeigt, war diese mit einiger Feuerkraft versehen.

Deutsche Heereskarte Schweiz 1:25 000, Blatt 96 «Vättis» (1944). Die Deutsche Heereskarte von 1944/45 und ihre Vorläuferin, die Sonderausgabe Schweiz von 1940, waren Kartenwerke des Nazireichs. Die Deutsche Heereskarte zeigte die Schweiz flächendeckend im Massstab 1:25 000 und basierte im Wesentlichen auf der Siegfriedkarte. Jedoch wurde die Heereskarte mit Daten ergänzt, die deutsche Topografen aus selbst erstellen Luftbildern ableiteten. Deshalb war sie oft aktueller als die neusten Schweizer Karten.