Die Bezeichnung stammt vom französischen Cliché und bedeutet Druckstock. Man unterscheidet zwischen Strichklischee und Autotypie. Bei beiden Verfahren wurde das Bild seitenverkehrt in eine dünne Druckplatte aus Zink, Kupfer oder später auch Aluminium eingeätzt. Das Klischee wurde dann auf einer Unterlage aus Holz, Blei oder Eisen montiert, um es für den Druck auf Schrifthöhe zu bringen.
Die Klischees der Geodäsie entstanden ab 1897 für die Drucklegung der Ergebnisse der Triangulation I.-III. Ordnung. Es handelt sich hauptsächlich um vereinfachende Strichzeichnungen von Kirchtürmen oder anderen markanten Punkten. Später kamen sie in den Artilleriepunktkarten und Fixpunkt-Protokollen zum Einsatz. In den 1930er Jahren war die Sammlung auf über 3000 Stück angewachsen.
Auch für die Bebilderung der Spezialkarten-Titelblätter wurden Klischees für den Eindruck von Fotos verwendet. Deren Auflösung war wesentlich höher als die der einfachen Strichzeichnungen der Fixpunkte, weshalb die Klischees mit einem aufwändigeren Verfahren produziert werden mussten.
Für die Wiedergabe von reinen Schwarz-Weiss-Vorlagen ohne Halbtöne genügte eine Strichätzung. Wenn aber Halbtöne wiedergegeben werden sollten, so kam die Autotypieätzung zur Anwendung. Typische Beispiele für beide Verfahren sind die bereits erwähnten Klischees für die Fixpunkte (hier einige Beispiele von Kirchtürmen) und die Platten für den Andruck eines Titelblatts (hier die Kulturgüterkarte).
Nach der Verdrängung des Hochdrucks durch den Offset-Druck verschwanden die Klischees. Von den einst tausenden Klischees ist heute noch eine Auswahl als Zeugnis einer regen Drucktätigkeit in der Sammlung von Arbeitsmaterialien vorhanden.